In der ca. 5 Millionen Jahre dauernden Evolutionsgeschichte des Menschen haben sich in jüngster Zeit gravierende Veränderungen vollzogen.

Aus dem Sammler und Jäger ist ein Sitzer und Hocker geworden, eine gekrümmte, bildschirmangepasste Kreatur, wie es die Illustration verdeutlicht.




Vielleicht eine etwas überzeichnende Karikatur, dennoch können wir sie nicht als belanglos abtun. In der modernen post-industrieellen Gesellschaft ersetzen technische Apparate die frühere Bewegung. Beispiele seien hier das Auto, die Waschmaschine oder die Heizung. Ja, Bewegung wird dem Menschen bewusst entzogen. Konrad Lorenz (Gesellschaftskritiker und Psychologe) formulierte die Domestizierung als „Verhausschweinung des Menschen“.

Früher war Bewegung für den Menschen garantiert und Nahrung gab es nur vielleicht. Heute ist es genau umgekehrt. Ernährungsüberangebot und Bewegungsentzug haben dabei schlimme Folgen: 95% aller Menschen kommen ohne körperliche Schäden zur Welt. 65% haben schon im Kindesalter Haltungsschäden. 40% hat Übergewicht (davon die Hälfte adipös, also akut krankhaft). Ein heute 6-jähriges Kind hat die motorischen Eigenschaften eines 4-jährigen von 1980.

Vor 20 oder 30 Jahren waren Kinder körperlich wesentlich aktiver („Straßenspielkultur“) und hatten dadurch den für ihre Entwicklung notwendigen physiologischen Ausgleich. Heutzutage verbringen schon Grundschulkinder aufgrund veränderter Freizeitaktivitäten durchschnittlich neun Stunden täglich im Sitzen. Sie konkurrieren rein zeitlich gemessen, mit einer Bürokraft oder einem Berufskraftfahrer, was die Sitzzeit anbelangt. Fehlende Bewegung schadet Kindern dabei weitaus mehr, da es sie zu einem Zeitpunkt trifft, wo entscheidende wachstumsbedingte Veränderungen des Muskel-, Skelett- und Nervensystems ihre Entwicklung prägen. Leider begreifen viele Menschen Sport und Bewegung nur als zusätzliches, korrigierendes Angebot im Sinne einer kosmetischen Nachkorrektur. Sport sollte aber zur Wochen- oder Tagesplanung eines jeden Menschen gehören, insbesondere unserer Kinder.

„Sport ist die beste Lebensschule“
Diese Worte sagte im September 2007 Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turnerbundes zur Eröffnung der Turn-Weltmeisterschaft in Stuttgart. Unzählige positive Aspekte für die Persönlichkeitsentwicklung bietet organisierter Sport im Verein. Deshalb möchte ich Sie und Ihr Kind zu der Entscheidung beglückwünschen, Trampolinturnen betreiben zu wollen. Trampolinturnen ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, hat als Vereinssport eine erzieherische Funktion und ist zudem äußerst gesund.

Sport macht bessere Noten!
Sportler sind nicht intelligenter, aber sie sind mit Sicherheit fleißiger, zielstrebiger, arbeiten systematischer, wissen was sie wollen, haben Ziele vor Augen und verfolgen diese mit Nachdruck.
Das sind Eigenschaften, die für die Persönlichkeitsentwicklung und im späteren Berufsleben von großem Vorteil sind.

Wer z.B. im Trampolinturnen mit fünf oder sechs Jahren startet, erhält eine körperliche Grundausbildung und klare geistige Orientierung für viele Bereiche des Lebens. Eigenschaften wie Disziplin, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist, Ziel- und Leistungsorientiertheit sind gerade für die moderne Gesellschaft von außerordentlicher Bedeutung.

Sport wirkt definitiv fördernd auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstwertgefühl. Dies wurde in über 150 Studien nachgewiesen. Während der Auseinandersetzung mit der sportlichen Aufgabe entwickeln sich Sportler auf zahlreichen Gebieten, die Nicht-Sportlern verwehrt bleiben.

Sport fördert:

  • die passive und aktive Beweglichkeit der Muskulatur
  • die Haltung durch Muskelstärke (Ausstrahlung)
  • die Fein- und Grobmotorik
  • das Gleichgewichtsverhalten
  • die räumliche Wahrnehmung und steigert somit z.B. die Verkehrssicherheit
  • die Bewegungsharmonie
  • den Mut, bzw. sich an seine Grenzen heranzuwagen
  • das genaue und exakte Arbeiten
  • die Auseinandersetzung mit Zielstellungen
  • das Anstreben und Erreichen von Zielen
  • das Selbstwertgefühl: Man kann etwas, das andere nicht können
  • das Durchsetzungsvermögen
  • die Beharrlichkeit, nicht schnell aufzugeben
  • das Gefühl des "Ernte Einfahrens" bei einem Wettkampf
  • den Umgang mit positiver Kritik; die Kinder lernen im sportlichen Lernprozess Kritik anzunehmen und Anleitungen umzusetzen